23.09.2025

Digitale Souveränität in Europa – mehr als nur ein Schlagwort. Warum wir uns mit Alternativen zu US-Software befassen müssen.

Die Diskussion um digitale Souveränität hat in den vergangenen Monaten deutlich an Fahrt aufgenommen. Auslöser sind nicht nur technologische Trends, sondern vor allem geopolitische Entwicklungen und rechtliche Rahmenbedingungen, die zeigen: Datensouveränität ist keine Selbstverständlichkeit.

Obwohl große Anbieter wie Microsoft oder Amazon ihre Rechenzentren in Europa ausbauen, bleiben rechtliche Zugriffsrechte der USA bestehen. Ein Beispiel: Der CLOUD Act verpflichtet US-Unternehmen, Daten herauszugeben – auch dann, wenn diese physisch in der EU liegen. Damit entsteht ein Spannungsfeld zwischen europäischem Datenschutz und amerikanischem Recht.

Im Juni 2025 kündigte Microsoft mit großem Medienecho eine „Comprehensive Sovereign Cloud“ für Europa an. Die Botschaft: Datenresidenz, Zugriffsprotokollierung und Echtzeitkontrolle durch EU-Personal sollen Vertrauen schaffen. Doch nur wenige Wochen später wurde vor dem französischen Senat klar: Eine vollständige Garantie gegen Zugriffe aus den USA gibt es nicht. Vertreter von Microsoft mussten einräumen, dass man im Ernstfall US-Behörden nicht ausschließen könne.

Ein aktueller Bericht von TechRadar Pro (Juli 2025) geht sogar noch einen Schritt weiter: Sollte eine künftige US-Regierung – etwa unter Donald Trump – den Zugriff einfordern, wäre Microsoft verpflichtet, dem nachzukommen. Auch dann, wenn Daten ausschließlich in europäischen Rechenzentren liegen. Datenlokalisierung allein bedeutet also noch lange keine Datenhoheit.
Zum Artikel bei TechRadar

Was das für Europa bedeutet

Diese Entwicklungen werfen eine zentrale Frage auf: Wie kann Europa technologische Resilienz aufbauen, wenn die wesentlichen Werkzeuge – von Bürosoftware über Kollaborationsplattformen bis zu Cloud-Infrastrukturen – in den Händen weniger US-Konzerne liegen?

Digitale Souveränität bedeutet mehr als nur „eigene Server“ oder „Daten in der EU“. Es geht um Unabhängigkeit, Transparenz und Kontrolle, sowohl technisch als auch rechtlich.
Dazu zählen:

  • Open-Source-Lösungen, die überprüfbar und anpassbar sind.
  • Europäische Anbieter, die nicht der US-Rechtsprechung unterliegen.
  • Betriebsmodelle, die Organisationen selbstbestimmte Kontrolle über Daten und Prozesse ermöglichen.

Der Beitrag des commendIT-Arbeitskreises

Genau hier setzt der Arbeitskreis „Digitale Souveränität“ von commendIT e.V. an. Gemeinsam haben Mitgliedsunternehmen ihre praktischen Erfahrungen zusammengetragen und eine Liste möglicher Alternativen zu US-Mainstream-Software erstellt.

Diese Liste basiert nicht auf theoretischen Überlegungen, sondern auf realen Einsätzen in Unternehmen – mit Einschätzungen zu Stärken, Grenzen und Praxistauglichkeit der einzelnen Tools.

Das Ergebnis zeigt: Es gibt heute bereits ernstzunehmende Alternativen, die digitale Selbstbestimmung in Europa stärken können.

Fazit

Neugierig geworden? Wir stellen die Liste nicht öffentlich bereit, sondern nur im Rahmen einer gezielten Anfrage.

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